„Eine mündliche Schulaufgabe ???“, recht verwirrt und teilweise fast besorgt reagierten die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Deutschen Schule noch vor einigen Wochen auf die Ankündigung ihres Deutschlehrers Herrn Bauer. Doch die Verwirrung und Besorgnis legte sich schon nach wenigen Unterrichtsstunden.
In dieser Woche war es nun soweit: die Debatte als mündliche Schulaufgabe wurde geprüft. Bereits im zweiten Jahr wird diese besondere Form der Schulaufgabe an der HuZ Deutschen Schule durchgeführt.
Die Debatte nach den Regeln von Jugend debattiert ist methodisch geeignet, verschiedene Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern zu fördern:
- sprachliche Kompetenzen, insbesondere Gesprächsfähigkeit
- die Kompetenz zur Bildung der eigenen Meinung durch Auseinandersetzung mit aktuellen Streitfragen
- die Medienkompetenz, da die eigenständige Recherche zu den Themen unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiches Debattieren ist
- die Teamfähigkeit, da bei der Debatte nur gemeinsam Lösungen gefunden werden können
Bei dieser Methode geht es nicht darum, Situationen aus einem Parlament nachzuspielen, sondern um das mündliche Argumentieren zu interessanten und aktuellen Themen, die für Schülerinnen und Schüler relevant sind. Demzufolge heißt Debattieren hier: Stellung zu nehmen zu einer Situation, Gründe zu präsentieren und diese wechselseitig zu bewerten.
Wer in einer Debatte Argumente austauscht, muss gut zuhören können, muss andere ausreden lassen, muss an Argumente anknüpfen oder Einwände erheben und seine Gründe adressatenbezogen darlegen. Einfach nur „Ja“ oder „Nein“ zu sagen, reicht nicht. Die Debatte hat drei Teile (Eröffnungsrunde, Freie Aussprache, Schlussrunde). Jede Seite (Pro und Contra) hat zwei Sprecher, Rede und Gegenrede wechseln einander ab.
Am Montag war es dann soweit. Die sieben Schülerinnen und Schüler hatten sich eine Woche lang gut auf ihre zwei zugewiesenen Themen vorbereitet. Nun wurden vor Beginn der 15 minütigen Vorbereitungszeit das tatsächliche Debattenthema für die jeweilige Gruppe und die jeweilige Position des einzelnen Schülers gelost. Daraufhin bereiteten sich die frisch zugelosten Partner final vor. Es folgten zwei spannende Debatten, die fair und gut informiert geführt wurden und dann - ja, es ist nunmal eine Schulaufgabe - von unseren Lehrern Bauer und Hirt bewertet wurden.
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