Reagierten die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen zwei Jahren noch recht verwirrt, als es hieß, dass sie eine Klassenarbeit mündlich ablegen müssen, so hatte sich dies wohl nun weiter rumgesprochen. Die Schülerinnen und Schüler des aktuellen 9. Jahrgangs wussten bereits zum Beginn des Schuljahres ziemlich genau, was da irgendwann im Fach Deutsch in diesem Schuljahr auf sie zukommt. Dennoch kam eine Mischung aus Ungewissheit, Neugier und Respekt vor dieser doch recht anderen Art der Prüfung im Vorfeld auf.
Doch mit Beginn der Vorbereitungen zur Debatte gewannen die Schülerinnen und Schüler schnell einen Überblick über die Anforderungen und damit Sicherheit.
Die Debatte nach den Regeln von „Jugend debattiert“ hat drei Teile: Eröffnungsrunde, Freie Aussprache und Schlussrunde. Jede Seite (Pro und Contra) hat zwei Sprecher, Rede und Gegenrede wechseln einander ab. Es geht hierbei nicht darum, Situationen aus einem Parlament nachzuspielen, sondern um das mündliche Argumentieren zu interessanten und aktuellen Themen, die aktuell in der Gesellschaft diskutiert werden. Demzufolge heißt Debattieren hier: Stellung zu nehmen zu einer Situation, Gründe zu präsentieren und diese wechselseitig zu bewerten.
Die Debatte nach den Regeln von Jugend debattiert ist methodisch geeignet, verschiedene Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern zu fördern:
· sprachliche Kompetenzen, insbesondere Gesprächsfähigkeit
· die Kompetenz zur Bildung der eigenen Meinung durch Auseinandersetzung mit aktuellen Streitfragen
· die Medienkompetenz, da die eigenständige Recherche zu den Themen unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiches Debattieren ist
· die Teamfähigkeit, da bei der Debatte nur gemeinsam Lösungen gefunden werden können
Wer in einer Debatte Argumente austauscht, muss gut zuhören können, muss andere ausreden lassen, muss an Argumente anknüpfen oder Einwände erheben und seine Gründe adressatenbezogen darlegen. Einfach nur „Ja“ oder „Nein“ zu sagen, reicht nicht.
In dieser Woche war es nun soweit: die Debatte als mündliche Klassenarbeit wurde geprüft. Bereits im dritten Jahr wird diese besondere Form der Klassenarbeit an der HuZ Deutschen Schule durchgeführt. Die Kollegen Bauer und Behrendt saßen hier nun in zwei Durchgängen jeweils vier Schülerinnen und Schülern gegenüber. Diese hatten sich eine Woche lang gut auf ihre zwei zugewiesenen Themen vorbereitet. Unklar bis zum Prüfungsbeginn war dann das tatsächliche Debattenthema und die Position (Pro oder Contra) des jeweiligen Debattanten. Hierfür wurden vor Beginn der 15 minütigen Vorbereitungszeit das tatsächliche Thema für die jeweilige Gruppe und die jeweilige Position des einzelnen Schülers gelost. Daraufhin bereiteten sich die Partner final vor. Es folgten zwei spannende Debatten, die fair und gut informiert geführt wurden und dann - ja, es ist nunmal eine Klassenarbeit - von den Herren Bauer und Behrendt bewertet wurden.
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